Ich war auch dabei......
......und heiße auch Krüger.
Ich bin Jahrgang 1952 und kam im Sommer 56 mit meiner Mutter
aus England zu meinen Großeltern Wilhelm und Carla Krüger nach Niendorf. Wir
wohnten gegenüber den Tennisplätzen, dort, wo dann Ende der 60er das Carpe Diem
gebaut wurde.
Mein Opa war kein aktiver Fischer mehr, er hatte seinen
Fischkutter „Europa“ an einen reichen Hamburger Hotelbesitzer verkauft. Der
hatte das Schiff zur Yacht umbauen und blau anstreichen lassen und in „Siesta“
umbenannt. Dann hatte er meinen Opa als Schiffsführer eingestellt und das
Schiff lag im Niendorfer Yachthafen. So kam es, daß ich fast jeden Tag am Hafen
war.
Ich angelte oft (mit einer aus einem Ast, Sehne und Haken
gebauten Angel). Aber ich fing nur Knurrhähne oder Seeteufel, wie sie bei uns
genannt wurden. Die flogen alle wieder ins Wasser.
In den Fischgeschäften und Kiosken wurden die gerne als
Souvenir verkauft, nachdem man sie ausgenommen und lackiert hatte. Sehen ja
auch schön gruselig aus mit den Stacheln und aufgespannten Seitenflossen!
Manchmal kam bei meinem Opa auch der Hafenmeister Richard
„Opa“ Rupp vorbei mit seiner Ruderfähre, dem „Tiger“. Habt Ihr das Boot nicht
später gekriegt, Heiner?
Wenn Opa Rupp vorbeikam, hielten die Beiden ihren Schnack
und für Opa Rupp fiel dabei noch eine gut gekühlte Dose „Dressler“-Bier dabei
heraus. Ich erinnere mich noch genau, weil auf den Dosen so ein schöner Tiger
drauf war. An Bord gab es immer gekühlte Getränke, es kam immer ein Lieferant,
der lange viereckige Eisblöcke für die Kühlung brachte.
Die Ruderfähre ging von dem kleinen Weg zwischen Werft und
Yachthafen rüber bis unterhalb des Zollhauses. Ich brauchte bei ihm die
Überfahrt nicht zu zahlen (Dressler Bier...).
Zum Strand ging es ein Stück die Strandstr. hoch bis zum
Hafen, dann ein Stück Rodenbergstr. und in der Verlängerung am Kiosk von Frau
Weigt vorbei. Immer mit dem riesigen LKW-Schlauch,der größer als ich war. Der
Postheimstrand war mein Revier.
Jedes Jahr gab es für die Kinder das „Störtebekerfest“. Da
verkleideten wir uns als Piraten und zogen mit Schaufeln ausgerüstet zum Strand
ungefähr in Höhe des Café Keese. Dort war ein Stück Strand abgetrennt, in dem
die „Schätze“ vergraben waren. Das waren 3 Flaschen, an den Korken war jeweils
eine Kette mit einem See-pferdchen befestigt. Der erste Preis waren 5
KiloBonbons, der zweite, glaub’ ich, 2 Kilo und der dritte 1 Kilo. Später ging
das Gerücht, daß das Fest von der schleswig-holsteinischen Zahnärztekammer
gesponsort wurde...
Mehr gibt es demnächst!
Ernst-W. (Ernie)
Ernie, ist das schön!
AntwortenLöschenLG Heiner