Ich war auch dabei 2ter Teil

Ich war auch dabei, 2. Teil

Ich war ja gegenüber den Tennisplätzen, später „Carpe Diem“ zuhause

Supermärkte gab es noch nicht und so gab es einige gute Geister, die das
Sortiment von Herbert Sommer/ Herbert Pohl ergänzten.
In den 50er Jahren kam noch ein Mann mit seinem Motorrad mit Beiwagen, der Fleisch und Wurst von der „Fleischfabrik“ (Brandenburg in Klein-Timmendorf) brachte und gleich  die Bestellung für die nächste Woche aufnahm.
Später durfte ich das dann mit dem Fahrrad erledigen. Meiner Mutter fiel dann
nix Besseres ein, als alle Nachbarinnen zu fragen, ob ich nicht was mitbringen
könnte (Grrrrrrrr!)....
Sehr gut erinnern kann ich mich auch noch an die „Gemüsefrau“ (Struve?),
die mit ihrem 3-rädrigen Lieferwagen „Tempo Matador“ das Gemüse brachte,
daß man selbst nicht im Garten hatte. Ich glaube, wir haben dort auch unsere
Kartoffeln zum Einkellern gekauft. Man konnte dort auch diverse Sachen bestellen.
Zum Beispiel große Kürbisse (mmmh, lecker in süß-sauer!).
Meine Großeltern haben bei denen auch mal ein halbes Schwein gekauft. Mein Opa
hat es dann zerlegt und die Wurst etc. haben wir dann mit dem Blockwagen
in die Bahnhofstr. zu Wehde in die Kate zum Räuchern gebracht.
Später kamen dann der Bäcker und Peter Schlott vom Seifengeschäft dazu, die
die Leute beliefert haben.

In den frühen Jahren belieferte ein Herr Hüttmann mit seinem Pferdegespann
die Evers-Werft mit Baumstämmen. Der ist tatsächlich auf dem Kutschbock
gestorben, hatte einen Herzinfakt.
Apropos Werft, da fällt mir ein, daß man dort an der Materialausgabe Nägel
kaufen konnte. Die wurden abgewogen und in Pappschachteln geschüttet.

Die Lottoscheine wurden im Schuhgeschäft „Gusewski“ am Hafen abgegeben
und gleich daneben, vor der Glaserei, war der Kohlenhändler, wo man auch
Zement etc.kaufen konnte. Baumärkte gab es ja auch noch nicht, aber für Baumaterial war Buer & Sohn in Klein-Timmendorf die Adresse.

Und bei uns lebte ein 90jähriger Schneider, seitdem er im Krieg in Hamburg
ausgebombt war. Der hat noch fleißig geschneidert, es kamen viele Leute
zu ihm, um Sachen reparieren oder ändern zu lassen. Freitags hat er sich immer
fein gemacht und die Lottoscheine zu Gusewski gebracht.

An der Aral-Tankstelle bei Westphal konnte man sich gelegentlich ankucken, wie Pferde beschlagen wurden, denn er war auch der Dorfschmied.

Weiter im Ort, kurz vor der alten Schule, hatte „Froll’n“ Dürkopp ihr Haushaltsge-
schäft. Das Taschenmesser, daß ich von ihr zur Konfirmation bekommen habe,
habe ich immer noch irgendwo.

Und ein Kino hatten wir auch, schräg gegenüber vom Schmied und genau
gegenüber vom Modehaus Belz.

So, bei Gelegenheit gibt es mehr. Schreibt doch auch mal was!

Ernst-W. Krüger
(Ernie)

2 Kommentare:

  1. Moin Moin...das ist ja traumhaft zu lesen....bin der älteste Sohn vom Schuhhaus Gusewski....
    meine Kindheit und Jugend verbrachte ich als Flüchtlingskind in Niendorf/O...lang lang ist's her....freue mich auf Antwort..chrischan gusewski..ateliergusewski@sunrise.ch

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    1. Moin,
      bist Du der Guse der mit Atilla, Schnippel und Knochen abgehangen hat.
      michaelmuehlenbein@web.de

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